Fellpflege beim Hund und warum ist sie so wichtig?
Es gibt Hunde mit langem, kurzem, glattem oder gelocktem Fell und welche mit keiner oder auch mit einer sehr dichter Unterwolle. Genauso wie Menschen ihre Haare jeden Tag pflegen, so sollte auch das Fell der Hunde regelmäßig gepflegt werden.
Wie ihr alle sicherlich wisst, reicht bei einigen Rassen schon das gelegentliches Durchbürsten, während andere Hunde täglich gekämmt und die Haare auch immer wieder getrimmt oder geschnitten werden müssen.
Auch im Fellwechsel unterscheidet sich die Fellpflege von Rasse zu Rasse. Für jede Art von Fell gibt es spezielles Werkzeug. Bürsten, Kämme, Scheren und vieles mehr.
Gehen wir zusammen einmal auf die verschiedenen Felltypen bei Hunden ein:
Die Fellpflege und vor allem der Aufwand dafür richtet sich nach der Art des Fells des Hundes. Bei Hunden unterscheiden wir zwischen:
kurzhaarigen Hunden
Hunde mit kurzem Fell sind zum Beispiel Doggen, Dalmatiner, Boxer, Pinscher oder Sennenhunde um nur einige von ihnen zu nennen.
Diese Hunderassen haben in der Regel auch keine oder nur sehr wenig Unterwolle. Bei diesen Hunden ist die Fellpflege für uns Groomer eher unkompliziert. Es reicht, wenn wir die Vierbeiner regelmäßig (drei bis viermal im Jahr) eine Professionelle Fellpflege mit waschen und bürsten zukommen lassen.
Wie die meisten sicherlich von uns wissen, fällt bei diesen Rassen auch der Fellwechsel nicht sonderlich auf. Diese Hunderassen verlieren schließlich das ganze Jahr hindurch mehr oder weniger Haare.
Viele Hundehalter haben hier das falsche Wissen, viele von ihnen glauben nämlich, dass ihr Hund die Haare durch eine falsche Ernährung oder durch falsche Fellpflege verlieren. So ist es aber sicherlich nicht, sondern es liegt ganz in ihrer Natur, über das Jahr verteilt ihren Fellwechsel zu vollziehen.
langhaarigen Hunde
Zu den Hunderassen mit langem Fell zählen Australian Shepherd, Border Collie, Golden Retriever, Tibet Terrier und zahlreiche andere.
Wir als Groomer müssen bei den langhaarigen Hunden zudem unterschieden, ob sie eine stark ausgeprägte oder weniger stark ausgeprägte Unterwolle haben. Denn, je mehr Unterwolle der jeweilige Hund hat, um so aufwändiger gestaltet sich auch für uns die Fellpflege.
Zudem gibt es viele Hunderassen, deren Fell ständig wächst. Hier muss das Hundefell nicht nur gebürstet und gekämmt, sondern auch regelmäßig getrimmt und gestutzt werden.
Hunden mit gelocktem Fell
Rassetypisch ist für diese Hunde auch die weiche, flauschige Unterwolle. Zudem sind fast alle diese Hunderassen kaum einem Fellwechsel unterworfen. Die meisten dieser Rassen müssen regelmäßig geschoren werden. Ganz wichtig für uns Groomer ist: dass auch an den Ballen, den Augen und den Ohren das Hundefell regelmäßig gekürzt werden muss.
drahthaarige Hunden
Fast alle Jagdhunde haben ein drahthaariges Fell. Dies ist für die Jagd geradezu prädestiniert, da es robust und wasserabweisend ist. Das drahthaarige Fell greift sich nicht kuschelig, sondern eher hart an. Der Deutsche Drahthaar trägt das Fell sogar im Namen, ebenso wie der Drahthaar-Dackel. Auch der Schnauzer oder der Vizsla haben drahthaariges Fell. Viele Rassen mit Drahthaar haben zudem eine üppige Unterwolle. Diese muss konsequent gebürstet und ausgekämmt werden. Häufig ist bei Hunden mit drahthaarigem Deckhaar auch ein regelmäßiges Trimmen (spätestens alle drei Monate) notwendig.
Filzhaarige Hunde
Bei diesen Hunden sprechen wir Groomer von einem sogenannten Spezialfell. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Rassen zählt wohl der Puli. Das Fell besteht eigentlich nur aus Unterwolle. Diese ist zudem gelockt und dreht sich schnell in sich ein. Die Haare sind sehr weich und seidig, sodass sie schnell verfilzen. Sobald das Fell nur einige Zentimeter gewachsen ist, bilden sich regelrechte Dreads. Hier ist die professionelle Fellpflege enorm wichtig. Werden diese Hunde nicht konsequent und regelmäßig gepflegt, so werden sich unter diesen verfilzten Dreads Ekzeme und Entzündungen bilden.

Die Folgen mangelnder Fellpflege beim Hund
Wer von euch bereits einmal einem verwilderten Straßenhund zur Fellpflege gehabt hat, der weiß genau wovon ich hier schreibe und was durch mangelnde Fellpflege passiert. Denn nicht nur Parasiten aller Art fühlen sich in einem ungepflegten Fell absolut wohl und übertragen Krankheiten aller Art. Auch die Haut wird durch das verfilzte, dreckige Fell extrem geschädigt. Diese Hunde bekommen schnell Ekzeme, Ausschläge und Hautkrankheiten. Die Haut verkrustet und verschorft und im schlimmsten Fall kann es auch zu eitrigen Wunden führen.
So schlimm kommt es bei unseren Kundenhunden zwar eher selten. Aber: zu wenig Fellpflege bei diesen Hunden kann immer noch zu starken Juckreiz, Hautprobleme und sogar offene Wunden führen. Die meisten Hunde fühlen sich nach der passenden Fellpflege auch bedeutend wohler und sind lebendiger. Zudem sieht jeder Hund auch sofort viel schöner aus, wenn sein Fell gepflegt ist.
Jeder will doch einen hübschen Hund mit seidig glänzendem Fell haben.
Daher sollte der Besuch bei einem Groomer zur regelmäßigen Fellpflege nicht gescheut werden. Die meisten Fellnasen genießen zudem die Fellpflege als zusätzliche Streicheleinheit. Damit die Fellpflege gut klappt ist es wichtig, dass die Tiere bereits im Welpenalter an Bürste, Kamm und Schere gewöhnt werden. Auch an den Trimmer und das Summen des Rasierers sollten Welpen frühzeitig gewöhnt werden. So gibt es später bei der Verwendung keine Schwierigkeiten und der Vierbeiner hält bei der Fellpflege wunderbar still.